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Attualità

Papa Benedetto XVI è cittadino onorario di Bressanone - 12/08/2008

Sabato scorso nell’ambito di una cerimonia privata nel cortile interno del Seminario Maggiore
è stato celebrato il conferimento della cittadinanza onoraria a Papa Benedetto XVI. Il Santo
Padre ha espresso nuovamente il suo apprezzamento per la città di Bressanone definendola un
luogo d’incontro lingue, culture e la storia. Non sempre, così Papa Benedetto XVI, questo
incontro è facile, ma ogni volta ci ci rende più ricchi e aperti.
Alla cerimonia hanno partecipato la Giunta comunale, il Consiglio comunale, i due cittadini
onorari, Dott. Zeno Giacomuzzi e Dott. Dott. Karl Wolfsgruber, il Presidente della Giunta
provinciale Dott. Luis Durnwalder ed il Vescovo Mons. Wilhem Egger.
Il Vescovo Egger ha evidenziato le opere che il Papa ha scritto durante i suoi precedenti
soggiorni estivi al Seminario Maggiore.
Il Sindaco, a nome di tutta la città, ha espresso la grande soddisfazione e gioia di poter
accogliere il Santo Padre nel novero dei cittadini onorari di Bressanone.
Ecco il testo della laudatio tenuto in parte in tedesco, in parte in italiano ed in parte in ladino:


Laudatio del  Sindaco a Benedetto XVI. in occasione del conferimento della cittadinanza onoraria
della città di Bressanone

Heiliger Vater!
Wir freuen uns,
dass wir heute hier im Priesterseminar versammelt sind,
um Ihnen die Ehrenbürgerschaft der Stadt Brixen zu verleihen.
Es ist schön Ihren Bruder Georg Ratzinger,
die zwei Ehrenbürger,
alle Ehrenringträger sowie alle Ehrengäste der Stadt Brixen
und den Stadt- und Gemeinderat begrüßen zu dürfen.

Das Priesterseminar ist ein besonders symbolträchtiger Ort
für diesen Festakt.
„Pietas et Scientia“ lautet der Grundsatz
dieses 400 Jahre alten Seminars.
Das Binom, die Verbindung von Glaube und Wissenschaft,
das gerade auch Ihr Wirken, Ihre Schriften und Reden prägt,
lebt in diesen Mauern, ja wird hier tagtäglich gelebt.

Wie ein roter Faden zieht sich das Priesterseminar
durch die Geschichte Ihrer persönlichen Beziehung zu Brixen:
Hier – im Ihnen so vertrauten Festsaal der Barockbibliothek -
traten Sie als Professor erstmals mit Brixen in Berührung.
Nachdem Sie mehrmals
gemeinsam mit Ihrem Bruder und Ihrer Schwester
im nahe gelegenen Hotel „Grüner Baum“ geweilt hatten,
verbrachten Sie 1977 als Erzbischof von München-Freising
und inzwischen zum Kardinal ernannt,
zum ersten Mal Ihren Urlaub hier im Seminar.
Eben hier sind einige Ihrer großen Werke entstanden,
auf die bereits Bischof Wilhelm Egger Bezug genommen hat.
Und schließlich wird uns heute hier im Priesterseminar,
Heiliger Vater,
wo Sie erstmals als Papst Benedikt XVI.
gemeinsam mit Ihrem Bruder Georg Ratzinger
die Sommerferien genießen,
die große Ehre zuteil,
Ihnen die Ehrenbürgerschaft unserer Stadt zu verleihen.


Sono molteplici le ragioni
per cui il Consiglio Comunale di Bressanone
l’ha accolta nel novero dei cittadini onorari della città:
il Suo legame personale con Bressanone e la sua gente,
il Suo messaggio di fede, pacifica convivenza
e dialogo fra i popoli e le religioni,
e non ultimi, gli innumerevoli meriti da Lei acquisiti.

Ci rallegriamo di tutto cuore
del Suo ritorno in questo Seminario Maggiore
e nella nostra città, Bressanone,
che in oltre 40 anni
ormai Lei ha imparato a conoscere, apprezzare ed amare.

Die erwartungsvolle Vorfreude der Menschen
war an diesem 28. Juli zu Mittag
förmlich mit den Händen zu greifen,
als die Glocken aller Kirchen der Stadt festlich läuteten
und somit Ihre Ankunft in Brixen verkündeten.
Mit Ihren Worten vom Fenster des Priesterseminars aus
haben sie dann die Herzen
von Tausenden Brixnerinnen und Brixnern erreicht:
„Auch wenn ich mich in diesen Tagen nicht viel auf den Straßen zeigen werde – so Ihr Gruß –
wandere ich doch mit dem Herzen durch Brixen“.
Diese Worte sind wohl das schönste und aufrichtigste Zeugnis
Ihrer herzlichen Zuneigung zu unserer Stadt und ihren Menschen,
die Ihnen lieb sind.
Ganz Brixen ist bewegt und gleichsam stolz
über die herzliche Verbundenheit,
die Sie uns vor aller Welt Augen zuteil werden lassen.

Das Priesterseminar war in diesen zwei Wochen
wieder die lebendige Kreuzesinsel inmitten der Stadt,
auch eine Insel der Stille und Muße.
Die verlorene Weite in ein Zuhause,
das Unterwegssein in eine große Geborgenheit einmünden zu lassen, das, so hoffe ich,
ist Ihnen in Brixen geglückt.


Santo Padre,
l’Unione Europea ha proclamato il 2008
Anno europeo del dialogo interculturale.
Lungo l’intero arco della sua storia
Bressanone ha rappresentato un luogo di incontro
fra le lingue e i popoli e un punto di contatto
fra l’area culturale germanica e quella latina.
Per secoli, inoltre,
Bressanone è stata il centro religioso e spirituale del Tirolo e,
come tale,
un importante riferimento anche nel dialogo fra religioni ed ideologie.

Schon Nikolaus Cusanus schrieb hier in Brixen
im 15. Jahrhundert über den Frieden im Glauben, de pace fidei:
ein klares Bekenntnis zur Einheit in versöhnter Vielfalt,
zum Frieden zwischen den Religionen und Völkern.
Es ist bekannt, Heiliger Vater,
dass Ihnen der Dialog zwischen den Kulturen und Glaubensrichtungen ein besonderes Anliegen ist.
Einer Ihrer herausragendsten Titel ist jener
des Pontifex Maximus, des Brückenbauers,
und so lauteten Ihre Worte
anlässlich eines  interreligiösen Treffens
mit Vertretern verschiedenster Religionen in den USA
im heurigen Frühjahr:
„Der Dialog dient nicht nur dem gegenseitigen Verständnis,
sondern er dient auch der ganzen Gesellschaft.
Wer den interreligiösen Dialog einengen will
auf der Suche nach Frieden in der Welt,
der verkürzt ihn und nutzt nicht seine vollen Möglichkeiten,
denn der Dialog der Religionen
kann vielmehr die tiefsten Fragen des Menschen
nach dem Sinn des Lebens,
nach dem Woher und Wohin beantworten“.


Die Stadt Brixen hat den interreligiösen Dialog
ausdrücklich in ihrem Leitbild verankert
und will aus den vollen Möglichkeiten,
die dieser bietet, schöpfen,
um ein Ort des gelebten Miteinanders
zwischen Sprachen, Kulturen, Völkern und Religionen zu werden.
Dazu gehört freilich auch das Wissen
um unsere christlichen Wurzeln,
die christlichen Werte –
so wie Sie sie uns stets in Erinnerung rufen,
denn es sind auch die authentisch gelebte Religion und die Kultur,
die Identität stiften und so die Voraussetzung schaffen kann,
den interkulturellen und interreligiösen Dialog voranzutreiben.

Il messaggio del dialogo e della comunicazione
e dell’avvicinamento reciproco
ci è stato trasmesso in modo esemplare
da san Giuseppe Freinademetz,
di cui Lei ha visitato solo pochi giorni fa la casa natale a Oies
e al quale Lei si sente molto legato.
La vita del Santo
testimonia come la forza del Cristianesimo,
se vissuto autenticamente,
travalichi i confini della fede cristiana,
come Lei ha scritto nella Sua prima enciclica “Deus Caritas Est”.
In questo spirito, ne sono convinto,
la Sua presenza a Bressanone
e ora anche il Suo ingresso nel novero dei nostri cittadini onorari costituisce un impulso importante per le nostre comunità di fede.

Heiliger Vater,
eine herausragende Sprache der Verständigung
und des kulturellen Dialogs ist die Sprache der Musik.
Anlässlich des Symposiums der Brixner Initiative Musik und Kirche
im Jahr 1990
haben Sie gleich nebenan im Festsaal der Cusanus-Akademie
die Kirchenmusik „als kulturgewordenen Glauben“ bezeichnet. Kirchenmusik besitzt eine besondere Kraft,
„die Herzen zu bewegen und sie zu erheben,
gewissermaßen in das innere Leben Gottes selbst einzudringen".
Brixen fühlt sich durch seine Tradition und Geschichte
dem völkerverbindenden Geist der Kirchenmusik
in besonderer Weise verpflichtet,
wie Sie selbst feststellen konnten.
Deshalb freut es uns,
dass neben Ihnen auch Ihr Bruder Georg
gerade über die Kirchenmusik eine ganz besondere Bindung
zu unserer Stadt hat:
als Kapellmeister a.D. der Regensburger Domspatzen.
Und es ist wohl kein Zufall,
dass Regensburg,
Ihre bayrische Heimatstadt,
gleichzeitig unsere älteste Partnerstadt ist,
mit der wir eine besonders innige,
ja ich würde sagen, geschwisterliche Beziehung pflegen,
nunmehr seit fast 40 Jahren.
Und so sind Sie zu einem Brückenpfeiler
unserer Partnerschaft geworden.


Ein Stückchen Heimat, Heiliger Vater,
will Ihnen auch Brixen sein,
wo Sie ja –
gestatten Sie mir diese augenzwinkernde Bemerkung -
sozusagen vorbayrische Luft schnuppern durften,
mit den obligaten Feuerwerken,
inszeniert von St. Petrus und der entsprechenden Begleitmusik.
Und man sieht, diese Luft, dieses Ambiente,
diese Tiroler Wurzeln tun Ihnen gut.

Con il conferimento della cittadinanza onoraria
si compie l’atto ufficiale che sancisce definitivamente
il Suo legame con questa terra
e attraverso il quale anche la nostra città vescovile
diventa un po’ “la città del Papa”.
Spero comunque, e oso credere,
che Lei avesse già da tempo
trovato in Bressanone una città in cui sentirsi a casa propria.

Wenn Sie hier in Brixen
zurückwandern können in die Vergangenheit
und gleichsam vorauswandern in die Zukunft,
dann gereicht das Brixen zur großen Ehre und zum einmaligen Ruhm.

I Se diji iolan de cör
a ennom dla ciüté
y söa jont por Osta detlaraziun d'amúr,
por la fidónza
y l'orëi bun
y por l'oraziun,
te chëra ch'i s´ëis slüt ete.

Möge Brixen für Sie
stets einen Schatz voller schöner und lieber Erinnerungen
an das Gestern bewahren.
Mögen Sie hier noch oft „Kunst und Kultur,
gepaart mit der Güte der Menschen“ erleben
und hier gleichsam offene Wege und Brücken ins Morgen finden.

Das, Heiliger Vater, wünsche ich,
das wünschen wir
Ihnen alle von ganzem Herzen.